POLONIUS: Was leset Ihr, mein Prinz?
HAMLET: Worte, Worte, Worte.
Früher war das Lesen ein Privileg von nur wenigen Menschen. Die meiste Kommunikation fand auf einer unmittelbaren, zwischenmenschlichen Ebene statt; von Angesicht zu Angesicht. Heute haben wir soziale Medien, Blogs, digitale Zeitungen und Magazine. Und gerade in den Corona-Zeiten überkommt einen manchmal die Lust, wieder mal ein wirkliches, schweres, duftendes Buch in den Händen zu halten. Deshalb schreibe und veröffentliche ich meine (tschechischen) Bücher stets in Papierform.
Bis es aber auch im deutschen Sprachraum so weit sein wird, bin ich auf das Internet angewiesen. Und auf das digitale Sieb, das manches eben nicht durchlässt. Mit einer Zeitung oder mit einem Buch kann man wohl einschlafen. Es mit einem Laptop zu versuchen scheint es mir nicht das Wahre zu sein.
Nachfolgend finden Sie Links auf meine Artikel, die ich auf meinem deutschen Blog poste. Die Themen sind aus den wenigen Anfangssätzen leicht zu erkennen. Ich wünsche Ihnen beste Unterhaltung.
Bereits seit zehn Jahren und immer kurz vor Weihnachten leite ich in Prag ein Seminar, auf das ich mich das ganze Jahr freue. Dabei stellen wir weder Familien noch verwickelte Beziehungen auf, wir behandeln keine Firmen- oder Arbeitsprobleme, sondern geben uns ganz und gar Märchen und Mythen hin – also dem Stoff unserer Kindheit, den wir als Erwachsene häufig, doch irrtümlich als „nicht so wichtig“ erachten. …
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Morgen, Mittag, Abend – und natürlich die Nacht, aber da schlafen wir, meistens jedenfalls. Oder aber Frühling, Sommer, Herbst – drei „aktive“ Viertel des Jahres, und dazu der Winter als die Zeit, in der sich die Natur zurückzieht. Osten, Süden, Westen und Norden. Ebenso wie: Kindheit, Erwachsensein, Alter und der Tod. Alle diese Teile des Ganzen bilden jeweils den „Medizinrad“: ein uraltes, allgemein gültiges Konzept der zirkulären Entwicklung. …
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Der erste Teil handelte vom Bewusstsein, welches mit der sogenannten Familienseele zusammenhängt, also von der Kindheit. Wie ein junger Baum wächst auch der junge Mensch in die Höhe. Selbstorientiert und ich-betont versucht er, die anderen hinter sich zu lassen. Und doch ist er abhängig. Um bei dem Bild zu bleiben: er ist auf die Nährstoffe im Boden (d.h. in der Familie) angewiesen und zwar dort, wo er aufwächst. Da wir aber keine verwurzelten Bäume, sondern beweglich sind, streben wir – um die Zeit der Pubertät – danach, uns aus dieser Abhängigkeit zu lösen. Wir ziehen in die „weite Welt“, um uns eine andere Gruppe Verbündeter zu suchen. Wir entwickeln das Stammesseelen-Bewusstsein. …
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Auf den Jahreszyklus projiziert, entspricht die Phase der Stammesseele dem sich entfaltenden Sommer – sie ist verbunden mit Wachstum und Reifung, mit Sonne und Wärme und im übertragenen Sinne auch mit Erfolg, Sieg und der Sicherung des Erreichten. Bereits an dieser Aufzählung einiger Attribute merken wir, dass die nächste Phase – falls wir nicht eines unnatürlichen Todes mitten im Aufblühen sterben sollten (zum Beispiel durch einen Blitzschlag) – notwendigerweise mit einer Katharsis verbunden ist. Und tatsächlich müssen wir, bevor wir das Stadium der Essentiellen Seele erreichen, durch eine tiefe Läuterung hindurchgehen. In unserer Kultur nennen wir es die „Midlifecrisis“. …
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„Wenn du Freunde verlieren willst, leihe ihnen Geld“, heißt es. Oder auch: „Wenn du jemandem Geld gibst, rechne mit einem Messer im Rücken.“
Das zweite Sprichwort, ich gebe es zu, ist frei erfunden, beruht aber auf meinen Beobachtungen in Aufstellungen zu diesem Thema. Geld ist eine Form hochkonzentrierter Energie, und nicht jeder vermag damit umzugehen. Nur wenige sind bereit zu erkennen, was sich hinter einer Schuldenaufnahme oder hinter einem Geldgeschenk an eine außerhalb des Familiensystems stehende Person tatsächlich verbirgt. Daher möchte ich einen Blick darauf werfen, wie sich Schulden oder aber die Gläubiger-Rolle auf unser Wohlbefinden auswirken. …
Das Wort „genug“ ist eines dieser wundersamen Ausdrücke mit doppelter Bedeutung. „Genug Geld haben“ heißt, wir leiden nicht an Geldmangel. Dennoch klingt etwas in diesem Satz seltsam. Er besagt zwar, dass das Geld reicht – aber wofür und vor allem, wie lange? Auf der anderen Seite wird das Wort oft in einem einschränkenden Sinn verwendet: Wenn Ihnen jemand eine Tasse Tee einschenkt und Sie „ist genug““ sagen, heißt das, Sie wollen keinen Tee mehr. …
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Dies ist die Transkription einer merkwürdigen Aufstellung, die während eines Geld-Seminars stattfand. Der Artikel ist der erste Teil einer dreiteiligen Fortsetzung mit dem Thema „Geld-Aufstellungen“.
Im Kreis der sitzenden Seminarteilnehmer steht in einer Ecke ein Mann. Er hat ein Problem – er fühlt sich viel zu sehr als der Ernährer: „Ich verdiene gutes Geld und ernähre auch meine Frau. Eigentlich bezahle ich alles. Das ist für mich ok, aber manchmal habe ich Zweifel, ob das Geben und Empfangen ausgeglichen ist. Und der Zweifel kann nicht weggeschoben werden, er steckt mir unter der Haut, und wenn er rauskommt, wird es mit jeder bezahlten Rechnung in einem Restaurant oder jedem gebuchten Urlaub schlimmer.“ …
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